A06
Modeling register variation across languages

Ausgehend von einem Sprachsample, das Deutsch, Yukatekisches Maya, Persisch, Südkurdisch und Javanisch umfasst, untersucht A06 die Rolle typologischer Eigenschaften in der Registervariation. Zudem erforscht A06 mehrsprachige Kontaktsituationen, in denen sich kontaktinduzierte grammatische Varianten sowie Code-Switching je nach Register unterscheiden. Hierzu analysiert A06 Objektdrop, Anrede- und Höflichkeitsformen, Plural- und TAM-Markierung. Grundlage ist das neu erstellte Lang*Reg-Korpus, ergänzt um Perzeptionsstudien und semantische Feldforschung, mit dem Ziel, ein Registermodell zu entwickeln, das für verschiedene Sprachen und kulturelle Kontexte adäquat ist.

Mitarbeiter*innen

Leitung

Prof. Dr. Aria Adli

Romanisches Seminar
Universität zu Köln

aria.adli@uni-koeln.de

Dr. Jozina Vander Klok

Institut für deutsche Sprache und Linguistik

jozina.vander.klok@hu-berlin.de

Mitarbeiter*innen


Studentische Hilfskräfte

Ehemalige Mitarbeiter*innen

Vahid Mortezapour

Romanisches Seminar
Universität zu Köln



Projekt in Förderphase I

Titel in Phase I

Disentangling cross-linguistic and language-specific aspects of register variation

Beschreibung für Phase I

Fragestellung

Das Projekt hat zum Ziel, besser zu verstehen, wie Registerwissen mit grammatikalischen Aspekten des Sprachwissens zusammenhängt. Dies geschieht auf Basis einer vergleichenden Sichtweise und der Behandlung von Aspekten der universellen und sprachspezifischen Natur der Registervariation. Wir werden unsere Hypothesen testen, indem wir drei typologisch unterschiedliche Sprachen (Persisch, Deutsch, Yucatec Maya) mit sehr unterschiedlichen Registerunterscheidungen durch die parallele Anwendung derselben Methoden direkt vergleichen.

Die Sprachen unterscheiden sich stark in der Registervielfalt. Einige Sprachen (Persisch) zeigen auffälligere Unterschiede zwischen den Registern als andere (Deutsch), obwohl beide sowohl mündlich als auch schriftlich verwendet werden. Wieder andere Sprachen (Yucatec Maya) werden hauptsächlich für die mündliche Kommunikation verwendet, wobei der schriftliche Gebrauch erst am Anfang steht.

Forschungsziele

Zunächst werden wir sprachübergreifende vs. sprachspezifische Eigenschaften von Registern untersuchen (Forschungsziel 1) und dabei der Frage nachgehen, welche Aspekte der syntaktischen Variation sprachübergreifend mit Registern assoziiert und welche Aspekte sprachspezifisch sind.

Zweitens betrachten wir den Einfluss von Unterschieden in der Registervielfalt und von normativen Aspekten auf sprachübergreifende Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Registervariation (Forschungsziel 2).

Drittens werden wir uns auf syntaktische Phänomene konzentrieren, die mit der Kodierung von Informationsstruktur zusammenhängen und die aller Voraussicht nach registersensitiv sind, um die sprachspezifischen und die sprachübergreifenden Komponenten der Registervariation zu entflechten (Forschungsziel 3).

Die für diese drei Forschungsziele zu berücksichtigenden Phänomene umfassen (a) Wortfolgeoperationen, die die syntaktische Kompaktheit reduzieren, wie Rechts- und Linksdislokationen, und (b) die Wahl von referentiellen Ausdrücken als pronominal oder null. Genauer gesagt wird untersucht, i) ob es eine sprachübergreifende Assoziation von strukturellen Vorrichtungen gibt, die die syntaktische Kompaktheit reduzieren. Wir werden informelle spontane Sprache mit formaler Sprache und schriftlicher Sprache vergleichen, wobei wir erwarten, dass die bestehende Variation der Wortstellung deutlicher auf Positionen innerhalb der Satzgrenzen beschränkt wird. Wir werden ii) untersuchen, inwieweit sich die Variabilität in der Verwendung von referentiellen Ausdrücken durch Register innerhalb und zwischen den Sprachen unterscheidet.

Da sprachübergreifende Studien zur Registervariation immer noch selten sind, werden wir Methoden zur parallelen Untersuchung der Registervariation über Sprachen hinweg entwickeln, die sowohl die Sprachproduktion als auch die Wahrnehmung betreffen (Forschungsziel 4). Zunächst werden wir ein Lang*Reg-Korpus aufbauen, das auf geführter naturalistischer (spontaner) Sprachproduktion in verschiedenen Situationen basiert. In einem zweiten Schritt werden die Produktionsdaten durch Wahrnehmungsdaten ergänzt, die durch “gradient judgement” Studien und eine situative Klassifizierungsaufgabe zur Assoziation syntaktischer Varianten mit spezifischen situativen Kontexten gesammelt werden.

 

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