C05
Young adults’ specialized register knowledge: Modeling late linguistic development in L1 and L2

Die Projekte der ersten Förderphase (2020-2023), C04 und C05, sind für die zweite Förderphase zu einem gemeinsamen Projekt zusammengeführt worden. Das neue C05 untersucht und modelliert den L1- und L2-Erwerb von akademischen Registern bei jungen Erwachsenen. Wir analysieren Entwicklungsfaktoren und situationelle Parameter, die den Ausbau spezialisierter sprachlicher Repertoires und die Registerflexibilität im Studium beeinflussen. Hierfür erweitern wir unser schriftliches Langzeitkorpus (ReFlexAE) um mündliche Interaktionsdaten von L1- und L2-Sprechern des Deutschen. Um die Entwicklung der Registerflexibilität im akademischen Kontext zu modellieren, präzisieren wir das Konstrukt der metasprachlichen Bewusstheit hinsichtlich der Dimensionen Situationseinschätzung, Registerbewusstheit und metasprachliches Wissen.

Mitarbeiter*innen

Leitung



Mitarbeiter*innen

Stipendiat*innen

Kooperationspartner*innen

Prof. Dr. Christian Fandrych

Geisteswissenschaftliches Zentrum
Universität Leipzig

Studentische Hilfskräfte


Projekt in Förderphase I

Titel in Phase I

Development of specialized knowledge in linguistics and register flexibility in early adulthood

Beschreibung für Phase I

C05 untersucht, wie bestimmte spezialisierte Register erworben werden und wie flexibel Sprecher*innen ihr Registerwissen einsetzen können. Dabei betrachtet C05 wissenschaftliche Register (mit denen Sprecher*innen ja erst im jungen Erwachsenenalter konfrontiert werden), wie sie im BA-Studium Deutsch benötigt werden. C05 elizitiert kontrolliert und systematisch unterschiedliche Textsorten und testet deren Variabilität. Ein besonderer Fokus liegt hier auf den interindividuellen Unterschieden im Erwerbsprozess.

Mitarbeiter*innen Phase I:

Leitung: Prof. Dr. Beate Lütke
Mitarbeiter*innen: Dr. Milena Kühnast
Stipendiat*innen: Alena Baumgärtner
Studentische Hilfskräfte: Amelie Gante, Kon Min Lee (bis 2023), Katja Sonnert (bis 2023)

Leitung in Phase I

Publications & Presentations

    Publications

    2023

  • Pescuma, Valentina Nicole; Serova, Dina; Lukassek, Julia; Sauermann, Antje; Schäfer, Roland; Adli, Aria; Bildhauer, Felix; Egg, Markus; Hülk, Kristina; Ito, Aine; Jannedy, Stefanie; Kordoni, Valia; Kühnast, Milena; Kutscher, Silvia; Lange, Robert; Lehmann, Nico; Liu, Mingya; Lütke, Beate; Maquate, Katja; Mooshammer, Christine; Mortezapour, Vahid; Müller, Stefan; Norde, Muriel; Pankratz, Elizabeth; Patarroyo, Angela Giovanna; Plesca, Ana-Maria; Ronderos, Camilo R.; Rotter, Stephanie; Sauerland, Uli; Schulte, Britta; Schüppenhauer, Gediminas; Sell, Bianca Maria; Solt, Stephanie; Terada, Megumi; Tsiapou, Dimitra; Verhoeven, Elisabeth; Weirich, Melanie; Wiese, Heike; Zaruba, Kathy; Zeige, Lars Erik; Lüdeling, Anke; Knoeferle, Pia; Schnelle, Gohar  (2023) Situating language register across the ages, languages, modalities, and cultural aspects: Evidence from complementary methods In:  Frontiers in Psychology [DOI] [ViVo]
    In the present review paper by members of the collaborative research center ‘Register: Language Users’ Knowledge of SituationalFunctional Variation’ (CRC 1412), we assess the pervasiveness of register phenomena across different time periods, languages, modalities, and cultures. We define ‘register’ as recurring variation in language use depending on the function of language and on the social situation. Informed by rich data, we aim to better understand and model the knowledge involved in situation- and function-based use of language register. In order to achieve this goal, we are using complementary methods and measures. In the review, we start by clarifying the concept of ‘register’, by reviewing the state of the art, and by setting out our methods and modeling goals. Against this background, we discuss three key challenges, two at the methodological level and one at the theoretical level: 1. To better uncover registers in text and spoken corpora, we propose changes to established analytical approaches. 2. To tease apart between-subject variability from the linguistic variability at issue (intra-individual situation based register variability), we use within-subject designs and the modeling of individuals’ social, language, and educational background. 3. We highlight a gap in cognitive modeling, viz. modeling the mental representations of register (processing), and present our first attempts at filling this gap. We argue that the targeted use of multiple complementary methods and measures supports investigating the pervasiveness of register phenomena and yields comprehensive insights into the cross-methodological robustness of register-related language variability. These comprehensive insights in turn provide a solid foundation for associated cognitive modeling.
  • Peyer, Ann; Lütke, Beate  (2023) Theoretische und empirische Perspektiven auf implizites und explizites Sprachwissen im Deutschunterricht - ein Überblick. In:  Bulletin suisse de linguistique appliquée (VALS/ASLA) [ViVo]
  • Lütke, Beate; Rödel, Laura  (2023) Fachunterricht und Sprachbewusstheit In:  Sprachbewusstheit [ViVo]
  • 2022

  • Kühnast, Milena; Lütke, Beate  (2022) Fachsprachliche Kompetenzentwicklung bei Grundschullehramtsstudierenden – metasprachliches Wissen und Registerflexibilität In:  Aufmerksamkeitslenkung und Bewusstmachung in der Sprachvermittlung. Kognitive und didaktische Perspektiven auf Deutsch als Erst-, Zweit- und Fremdsprache [DOI] [ViVo]
    Der Beitrag diskutiert theoretische und methodische Zugänge zum Registererwerb, die in einem Projekt zur Erforschung von Registerflexibilität bei Grundschullehramtsstudierenden des Faches Deutsch zum Einsatz kommen. Die Aneignung der linguistischen Fachsprache und ihrer situationsangemessenen Verwendung wird in einer Längsschnittstudie anhand von Erklärungen zu grammatischen Fragestellungen in vier kommunikativen Settings untersucht. Aus erwerbstheoretischer Perspektive erfolgt der Ausbau des Registerrepertoires durch das Zusammenspiel von Schriftspracherwerb und metasprachlichen Fähigkeiten. In rekursiven Feedbackschleifen erhöht sich zunehmend auch die Bewusstheit für die soziokulturellen Bedingungen des sprachlichen Handelns. Die fachspezifische Erweiterung des sprachlichen Repertoires baut – so unsere Annahme – nicht nur implizites Sprach- und Registerwissen auf, sondern ermöglicht auch einen kontrollierten Zugriff auf Fach- und Registerkenntnisse, um Kommunikationsabläufe zu optimieren.
  • Baumgärtner, Alena  (2022) Sprachlicher Habitus und Registerforschung ― Bourdieus Sprachsoziologie im Kontext der Untersuchung akademischer Bildungssprache In:  Bourdieu in der Germanistik [DOI] [ViVo]
  • 2021

  • Lütke, Beate  (2021) Sprachliche Bildung, Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweitsprache In:  Die Sprache in den Schulen - Eine Sprache im Werden. 3. Bericht zur Lage der deutschen Sprache der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung [ViVo]
  • 2020

  • Baumgärtner, Alena  (2020) Chancenungleichheit durch akademisches Register. Zum Zusammenhang von Bildungsherkunft und sprachlicher Passung im Studium[DOI] [ViVo]
    Die sprachlichen Anforderungen, die mit der Aufnahme eines Hochschulstudiums verbunden sind, können Studierenden in unterschiedlichem Maße Schwierigkeiten bereiten. Der Umgang mit und die Aneignung des akademisch bildungsprachlichen Registers (im Sinne konventioneller sprachlicher Praktiken im Hochschulkontext) sind dabei essenziell für Bildungserfolg sowie die Teilhabe der Studierenden im Hochschulumfeld. In der Masterarbeit 'Chancenungleichheit durch akademisches Register' wird der Einfluss der Bildungsherkunft auf die sprachliche Passung Studierender untersucht. Sprachliche Passung meint in diesem Zusammenhang das Verhältnis des individuellen sprachlichen Verhaltens zu den sprachlichen Konventionen eines Handlungskontextes (hier die Hochschule). Die Arbeit fasst Forschungsbefunde zur herkunftsspezifischen Herausbildung des individuellen sprachlichen Habitus Studierender in Abhängigkeit zur ihrer sozialen Herkunft zusammen und konzeptualisiert akademische Bildungssprache als Register, um Bezüge zwischen strukturellen und individuellen Gegebenheiten herstellen und entsprechende Anforderungen an bzw. Auswirkungen auf die Subjekte ableiten zu können. Die Datenauswertungen von vertiefenden Interviews sowie einer Online-Umfrage stehen im Zentrum der Arbeit. Die Befunde lassen zusammengenommen deutliche Unterschiede in der sprachlicher Passung an der Hochschule in Abhängigkeit zur Bildungsherkunft der Studierenden erkennen und somit auf eine sprachlich bedingte Chancenungleichheit in akademischer Bildung schließen. 


    Participation in higher education requires linguistic behavior, which is challenging for all students to a varying degree. The usage and acquisition of the academic register (according to linguistic practices that are suitable in academic contexts) are essential for academic success. The master’s thesis 'Unequal opportunities due to the academic register' deals with the influence of the level of parental education on the linguistic fit of students in higher education. Here the linguistic fit is conceptualized as the ratio of the individual linguistic behaviours and the linguistic conventions at universities. The thesis summarizes research findings regarding the background-specific development of the individual linguistic habitus of students in higher education. In addition, academic language is conceptualized as a linguistic register, so it is possible to create references between individual and structural circumstances and to derive linguistic requirements for the students. The focus of the master’s thesis is on the analysis of in-depth interviews and data from an online survey. The results indicate significant differences in the linguistic fit of students at universities dependent on their level of parental education, thus implying linguistically-motivated inequalities in higher education.
  • Lüdeling, Anke; Alexiadou, Artemis; Adli, Aria; Donhauser, Karin; Dreyer, Malte; Egg, Markus; Feulner, Anna Helene; Gagarina, Natalia; Hock, Wolfgang; Jannedy, Stefanie; Kammerzell, Frank; Knoeferle, Pia; Krause, Thomas; Krifka, Manfred; Kutscher, Silvia; Lütke, Beate; McFadden, Thomas; Meyer, Roland; Mooshammer, Christine; Müller, Stefan; Maquate, Katja; Norde, Muriel; Sauerland, Uli; Szucsich, Luka; Verhoeven, Elisabeth; Waltereit, Richard; Wolfsgruber, Anne; Zeige, Lars Erik  (2020) Register: Language Users’ Knowledge of Situational-Functional Variation In:  REALIS: Register Aspects of Language in Situation [DOI] [ViVo]
    The Collaborative Research Center 1412 “Register: Language Users’ Knowledge of Situational-Functional Variation” (CRC 1412) investigates the role of register in language, focusing in particular on what constitutes a language user’s register knowledge and which situational-functional factors determine a user’s choices. The following paper is an extract from the frame text of the proposal for the CRC 1412, which was submitted to the Deutsche Forschungsgemeinschaft in 2019, followed by a successful onsite evaluation that took place in 2019. The CRC 1412 then started its work on January 1, 2020. The theoretical part of the frame text gives an extensive overview of the theoretical and empirical perspectives on register knowledge from the viewpoint of 2019. Due to the high collaborative effort of all PIs involved, the frame text is unique in its scope on register research, encompassing register-relevant aspects from variationist approaches, psycholinguistics, grammatical theory, acquisition theory, historical linguistics, phonology, phonetics, typology, corpus linguistics, and computational linguistics, as well as qualitative and quantitative modeling. Although our positions and hypotheses since its submission have developed further, the frame text is still a vital resource as a compilation of state-of-the-art register research and a documentation of the start of the CRC 1412. The theoretical part without administrative components therefore presents an ideal starter publication to kick off the CRC’s publication series REALIS. For an overview of the projects and more information on the CRC, see https://sfb1412.hu-berlin.de/.
  • Ahrenholz, Bernt; Lütke, Beate; Geist, Barbara  (2020) Deutsch als Zweitsprache: Perspektiven auf Schule und Hochschule, Erwerb und Didaktik. Beiträge aus dem Workshop "Deutsch als Zweitsprache, Migration und Mehrsprachigkeit", 2017[ViVo]
  • Presentations

    2024

  • Lütke, Beate; Schumacher, Nicole  (2024) Variation und Flexibilität: Wie erwerben junge Erwachsene akademische Register? In:  "Linguistische Forschung zu Register an der Humboldt-Universität zu Berlin" der Stiftung Humboldt-Universität [ViVo]
  • 2023

  • Lütke, Beate  (2023) Bildungssprache und Registergebrauch In:  Karl-Franzens-Universität Graz [ViVo]
  • Kühnast, Milena; Lütke, Beate  (2023) Entwicklung der Registerflexibilität im akademischen Kontext – zum Aufbau des ReFlexAE-Korpus In:   Herder-Institut, Universität Leipzig [ViVo]
  • 2022

  • Lütke, Beate; Kühnast, Milena  (2022) Erklärfähigkeiten von Grundschullehramtsstudierenden des Faches Deutsch – metalinguistisches Wissen und Registerflexibilität In:  24. Symposion Deutschdidaktik, Vienna, Austria [ViVo]
  • Kühnast, Milena; Lütke, Beate  (2022) Stance markers as indicators of register flexibility In:  International Workshop "Metaphors and Stance Markers in Register Variation" (MeStaR) [ViVo]
  • Kühnast, Milena; Lütke, Beate  (2022) Registerflexibilität in grammatischen Erklärungen von Lehramtsstudierenden des Faches Deutsch - Einblick in quantitative und qualitative Daten. In:  24. Grazer Tagung "Deutsch als Fremd-/Zweitsprache & Sprachdidaktik" [ViVo]
  • 2021

  • Baumgärtner, Alena  (2021) Registerforschung und sprachlicher Habitus In:  Online-Workshop Bourdieu in der Germanistik [ViVo]

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